Die zehn Haupt-Gründe für das häufige Scheitern von Existenzgründern
Das Gründerportal Geschäftsideen.de bietet über 150 wertvolle Ideen zum Thema Existenz gründen. Aktuell wird dort das Thema „10 Gründe für das Scheitern von Existenzgründern in den ersten Jahren“ behandelt.
Immer wieder ist zu lesen, dass Existenzgründer schon in den ersten Jahren nach der Gründung scheitern. Das ist leider eine statistisch belegbare Tatsache. Insbesondere für das Scheitern in den ersten Jahren gibt es Gründe, die fast immer gleich sind. Kennt man diese Gründe, kann man grundlegende Fehler vermeiden.
Die häufigsten Ursachen für das Scheitern in den ersten Monaten bzw. Jahren sind vielfältig und nicht nur einer unzureichenden Finanzierung geschuldet.
Die Finanzierund des Geschäftsvorhabens ist zwar ein gewichtiger Faktor, aber nicht der einzige Grund, warum Existenzgründer, die den Schritt in eine selbstständige Existenz wagen, schon nach wenigen Monaten oder Jahren wieder aufgeben müssen.
Selbst wenn eine Gründerin oder ein Gründer nach Lehrbuchmeinung alles richtig gemacht hat, bleiben einige Rest- Risiken durch nicht vorhersehbarer Ereignisse.
Zu den häufigsten Gründen für das Scheitern gehören:
Zu geringes Eigenkapital
Jede Existenzgründung benötigt liquide Mittel, um Investitionen zu tätigen und die unvermeidbaren Kosten in den schwierigen ersten Monaten abzudecken. Auch die Sicherung des Lebensunterhaltes muss gegeben sein.
Viele Gründer starten jedoch mit zu geringem Eigenkapital. Oft werden die Zinsen für Kredite nich in die Berechnungen nicht beachtet. All das birgt die Gefahr, dass das junge Unternehmen finanziell schnell in die Schieflage geraten können. Ohne Eigenkapital ist eine Existenzgründung nahezu unmöglich.
Fehler bei der Finanzierung
Die zu erwarteten Umsätze sind im Businessplan oft zu hoch angesetzt. So kalkulieren viele Jungunternehmer oft zu knapp ohne ein Kapital-Polster für unerwartete Ereignisse zu haben . Stellt sich zum Beispiel nach kurzer Zeit heraus, dass bewilligte Fremdmittel unzureichend sind, wird es schwierig bestehende Kreditlinien ohne weitere Eigenleistungen oder Sicherheiten auszuweiten. Kapitalgeber wie Kreditinstitute sehen Nachschläge immer kritisch. Nicht selten scheitern Existenzgründer, weil die Bank den „Geldhahn“ im Wortsinne zudreht.
Der Faktor: Fehlende kaufmännische Kenntnisse
Eine Geschäftsidee kann noch so gut sein, die technische Umsetzung noch so brillant. Fehlen grundlegende Kenntnisse über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, besteht immer die Gefahr, dass Geschäftsrisiken falsch eingeschätzt oder nicht rechtzeitig erkannt werden. Oft steigen die Fixkosten schneller als es die Umsätze erlauben. Hiervon wieder runterzukommen stellt einige Jungunternehmer vor die ersten großen Probleme. Deshalb sollte man Mieten, Leasingraten und andere langfristigen Zahlungsverpflichtungen sehr gründlich durchkalkulieren.
Mängel im Businessplan
Businesspläne werden oft erstellt, um Kreditinstitute von einer Geschäftsidee zu überzeugen und benötigte Finanzmittel zu erhalten. Risiken werden dabei oft ausgeblendet und Erwartungen zu hoch gesteckt. Wichtig ist es, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein. Wenn die Geschäfte nicht wie erhofft verlaufen, sollten Businesspläne an die Realitäten angepasst werden. Lieber konservativ planen als zu euphorisch! Selbst die Gründer, die über ausreichende eigene Mittel verfügen, sollten unbedingt einen Businessplan erstellen. Dies dient der Selbstkontrolle sowie der realistischen Einschätzung des mittel- und langfristigen Kapitalbedarfs.
Markteinschätzung der Geschäftsidee
Viele unerfahrene Gründer glauben eine gute Idee reiche aus, damit der Rubel rollt. Das ist ein Irrglaube. Bevor ein Geschäftsmodell richtig greift, ist viel Vorarbeit zu leisten. Ohne Werbemaßnahmen – in welcher Form auch immer – läuft es nicht. Längere Vorlaufzeiten müssen daher in die Kalkulation einfließen. Mangelndes Marketing gehört zu den zweithäufigsten Ursachen des Scheiterns in den ersten sechs Jahren.
Das familiäres Umfeld
Existenzgründer haben insbesondere in der Anfangszeit eine hohe Arbeitsbelastung. Aber auch danach müssen mehr als die üblichen acht Bürostunden eines Angestellten gearbeitet werden, um den Erfolg dauerhaft zu festigen. Freie Wochenenden und Urlaub können unter Umständen zum Fremdwort werden. Viele Gründer scheitern deshalb, weil die Familie nicht mitmacht. Optimal ist es, die Familie frühzeitig mit einzubinden und deren Unterstützung sicherzustellen.
Selbstüberschätzung und Fehleinschätzungen
Gründer ohne unternehmerische Erfahrung sind oft zu euphorisch, so dass sie sich vollkommen überschätzen. Entwickeln sich dann die Geschäfte wider Erwarten nicht so schnell und bleiben Umsätze in der erhofften Höhe aus, können urplötzlich finanzielle Einbrüche entstehen. Man muss unbedingt unterscheiden zwischen Ausgaben die investiven Zwecken dienen und solchen, die das eigene Ego befriedigen. Es muss nicht unbedingt eine teurer Geschäftswagen gekauft werden. Das kann man machen wenn das Geschäft sicher läuft und der Erfolg dauerhaft ist.
Streit unter Gründern
Wenn sich mehrere Gründer zusammenschließen und sich vertraglich in einer GbR oder GmbH binden, sollte jeder Mitgründer unbedingt die Verträge durch einen Anwalt seines Vertrauens auf Fallstricke prüfen lassen. Nicht selten werden in der euphorischen Gründungsphase Zugeständnisse an andere Gesellschafter gemacht, die sich später als große Bürde erweisen und nicht mehr ohne weiteres korrigierbar sind.
Fehlende Innovationspotenziale
Selbst wenn ein Geschäftsmodell anfangs erfolgreich ist und nach einigen Jahren gute Gewinne abwirft, kann sich der Wind wegen fehlender Markteinschätzung und Voraussicht urplötzlich drehen. Wichtig ist es im Voraus für diesen Fall rechtzeitig finanzielle Rücklagen zu bilden, damit auch Durststrecken überbrückt werden können. Ohnehin ist es immer ein Risiko sich ausschließlich auf ein Produkt oder wenige Kunden zu konzentrieren. Brechen diese Kunden wegen neuer Trends plötzlich weg, entstehen schnell eine große Lücken, die nicht zeitnah wieder gefüllt werden können. Diversifikation und Innovation bieten die beste Gewähr für die langfristige Entwicklung und Absicherung des Geschäftsmodells.
Sonstige Ursachen
Auch wenn alle Voraussetzungen einer erfolgreichen Existenzgründung gegeben sind und von der Geschäftsidee bis zur Finanzierung alles stimmt, können unvorhersehbare Ereignisse eintreten, die ein Unternehmen gefährden können. Plötzliche Änderungen im Kaufverhalten oder abrupte Trendeinbrüche können jederzeit auftreten.
Fazit
Auf geschäftsideen.de findet man im Bereich Ratgeber viele Informationen und leicht verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Existenzgründer. So wie das Leben insgesamt, ist auch jede Existenzgründung mit Risiken behaftet. Wichtig ist es dabei, mögliche Risiken rechtzeitig zu erkennen und im Auge zu behalten. Ist die Risikobereitschaft gering oder nicht vorhanden, sollte man überlegen ob eine selbstständige Existenzgründung wirklich der richtige Schritt ist. Und wie sagt der Volksmund doch so schön: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“!