Software-Cluster ermöglicht Plattformen für innovative Internetdienste
Für immer mehr berufliche und private Problemstellungen lassen sich Dienste im Internet finden, die bei der Lösung unterstützen – vom Routenplaner über die Finanzanlage bis zum Gesundheitscheck. Im Falle komplexer Anwendungen musste man für die Lösung jedoch mehrere, nicht miteinander kommunizierende Dienste oder Apps abfragen. Im Software-Cluster-Projekt „Innovative Dienstleistungen im zukünftigen Internet“, das Ende Juni 2014 erfolgreich zum Ende kam, wurden jetzt die Grundlagen für Themen-Marktplätze geschaffen, auf denen Dienste aus einem Bereich miteinander integriert und so hochwertige Anwendungsfälle realisiert werden können.
Das Problem heute: Als Nutzer sucht man eine Lösung für eine konkrete Herausforderung, die sich heute z.B. durch die Nutzung verschiedenster Web-Applikationen beantworten ließe. Aber: Es gibt eine unübersichtlich große Zahl von Web-Applikationen, die nacheinander abgefragt werden müssten, was den Vergleich der Ergebnisse erschwert, zudem herrscht Unklarheit über die Kosten der Dienste und es sind zum Teil viele verschieden Log-Ins notwendig.
Der Software-Cluster hat im Rahmen des Projektes „Innovative Dienstleistungen im zukünftigen Internet“ die Grundlagen für eine Integrationsplattform geschaffen, die die Realisierung von Marktplätzen für Dienste im Internet möglich macht. Dienste können jetzt verglichen und miteinander zu höherwertigen Anwendungen kombiniert werden.
Im Projekt wurde in einem Verbund aus Industrie und Forschung eine technische Plattform entwickelt, auf der zukünftig Betreiber von Marktplätzen von internetgestützten Dienstleistungen aufbauen können, um für konkrete Anwendungsfälle Marktplätze zu etablieren, der die Integration von Diensten und Apps sowohl für Dienstanwender als auch für Dienstanbieter ermöglicht.
Aus einer Vielzahl von individuellen Diensten können so komplexe Anwendungen entstehen. Die Plattform erlaubt die Verwaltung von internetgestützten Diensten, macht diese vergleichbar und kombiniert abfragbar und nutzbar. Der Nutzer erhält ein auf seine Problemstellung passende Lösung aus diesen Diensten zugeschnitten, die nach Nutzung abgerechnet werden können. Die Plattform bietet eine Reihe von standardmäßigen Basisdiensten für das Metering, Monitoring und Billing der auf der Plattform angebotenen Dienste an, die Anbieter von Diensten auf der Plattform nutzen können. Hierzu nutzt die Plattform ein Service Repository, in dem die Dienste abgelegt sind und über das deren Nutzung gemessen werden kann, ebenso Werkzeuge für die Dienstsuche und Dienstauswahl und das Billing der genutzten Dienste.
Im Projekt wurden zudem eine Reihe von Unterstützungs- und Mehrwertdiensten geschaffen, die Anbieter von Diensten und Apps und Betreiber von Dienstintegrationsplattformen unterstützen – beispielsweise Werkzeugen, um durch Rapid-Application-Development (RAD) schnell neue Internetdienste zu entwickeln, die dann über die Plattform angeboten werden können. Ebenso wurden eigene Sicherheitswerkzeuge entwickelt, die die Gesamtsicherheit der über die Plattform angebotenen Dienste überwachen können.
Das Publizieren und Auffinden geeigneter Dienste auf der Plattform wird durch eine im Projekt geleistete Weiterentwicklung der Dienstbeschreibungssprache Unified Service Description Language (USDL) gewährleistet. Damit ist es kleinen und mittleren Unternehmen schnell und einfach möglich, ihre internetgestützten Dienste beschreiben und in einen Markplatz einpflegen zu können und sogar für herkömmliche Suchmaschinen auffindbar zu machen.
Im Projekt wurden mit der Plattform drei beispielhafte Marktplätze implementiert – für die Lösung von Mobilitätsherausforderungen (http://www.software-cluster.org/emergentemobility), für das Handling von Logistikprozessen (http://www.software-cluster.org/emergentelogistik) und für den Handel von Energiekontingenten (http://www.software-cluster.org/epools). Diese Demonstratoren, die den Leistungsumfang der im Projekt „Innovative Dienstleistungen im zukünftigen Internet“ entwickelten Technologien und Methoden erfahrbar machten, wurden auf der CeBIT 2014 einer breiten Öffentlichkeit gezeigt.
Quelle: Software-Cluster